Schilddrüsenzentrum Wien 1220

Schilddrüsenentzündung nach einer Schwangerschaft (Postpartale Thyreoiditis)

Während der Schwangerschaft wird die Funktion des Immunsystems und folglich das Auftreten von Autoimmunvorgängen unterdrückt. Einige Wochen nach der Entbindung erholen sich die Immunfunktionen und werden manchmal sogar überaktiv. Bei postpartaler Thyreoiditis, die mit einer Häufigkeit von 8 bis 10% nach der Schwangerschaft vorkommt, handelt es sich wahrscheinlich um die Ersterscheinung einer Autoimmunthyreoiditis. Die Überfunktion der Schilddrüse, die in diesem Zusammenhang zwischen der 4. und 8. Woche nach der Entbindung zutage tritt, kann sechs bis neun Monate anhalten. Darauf folgt in 70% der Fälle eine vorübergehende Unterfunktion und schließlich eine spontane Ausheilung. In 30% der Fälle bleibt die Unterfunktion jedoch bestehen und erfordert eine medikamentöse Behandlung.

 

Beschwerden:

innere Unruhe,

Herzklopfen,

Müdigkeit.

Die Beschwerden sind häufig mild und werden der allgemeinen Belastung der Schwangerschaft zugeschrieben und daher meist nicht als der Beginn einer Schilddrüsenerkrankung erkannt.

Ausgeprägte Beschwerden führen gelegentlich zur entsprechenden Diagnostik und Therapie.

 

Therapie:

Bei ausgeprägten Herz-Kreislauf-Beschwerden infolge von Überfunktion kann der Einsatz von Betablockern (Inderal) die unerwünschte Wirkung der Schilddrüsenhormone auf das Herz mildern, schilddrüsenhemmende Medikamente wie Thiamazol oder PTU sind hingegen bei Überfunktion im Rahmen der Entzündung wirkungslos. Die Unterfunktion wird durch den medikamentösen Ersatz des fehlenden Schilddrüsenhormons (Levothyroxin) behandelt.