schilddruese-arzneimittel-thyreoiditis.php

Schilddrüse

Menü:

Arzneimittelbedingte Thyreoiditis

01/202 39 39
Telefon & Email

Tel: +43 1 202 39 39
Email: info@nukmed22.at

Öffnungszeiten

Mo - Do: 08:00 - 18:00 Uhr
Fr: 08:00 - 16:00 Uhr

Arzneimittelbedingte Thyreoiditis


Gewisse Medikamente wie Interferon oder Amiodaron, die bei der Behandlung von Tumoren, Hepatitis C bzw. Herzarrhythmien verwendet werden, können autoimmune Schilddrüsenentzündungen mit einer Über- oder Unterfunktion hervorrufen.

Interferon

Interferon ist die Standardtherapie bei der Behandlung der chronischen Hepatitis C (CHC).

Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen, als Nebenwirkungen der Behandlung mit Interferon- (IFN- a), wurden bei durchschnittlich 23% der Männer und 40% der Frauen berichtet. Die Schilddrüsenerkrankungen können kurz nach Beginn der Interferon-Therapie oder verzögert, nach Ende der Behandlung, auftreten. Die damit verbundenen Schilddrüsenfunktionsstörungen treten in 2/3 der Fälle als Unterfunktion und in 1/3 der Fälle als Überfunktion auf. Manchmal folgt einer anfänglichen Überfunktion eine Unterfunktion.

Die Beschwerden

Die Beschwerden sind häufig mild. Die Symptome der schwereren Formen variieren in Abhängigkeit vom Grad der Über- oder Unterfunktion.

Bei Überfunktion zeigen sich Symptome wie innere Unruhe, Herzklopfen, Wärmeüberempfindlichkeit, Schlafstörungen und Gewichtsverlust.

Bei Unterfunktion treten Beschwerden wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Gewichtszunahme, trockene Haut und depressive Verstimmung auf.

Therapie

Eine etwaige Schilddrüsenunterfunktion wird durch die Ersetzung des Schilddrüsenhormons (Levothyroxin) behandelt. Das Ziel der Therapie ist eine Normalisierung des Schilddrüsenhormonhaushalts (Euthyreose) und TSH (rund um 1 µU/l).

Bei Schilddrüsenüberfunktion hängt die Wahl der Therapie vom Schweregrad der Erkrankung und dem Alter der Patienten ab. Bei leichteren Formen genügt eine jodarme Diät, Bei schwereren Formen und jüngeren Patienten sollte die Schilddrüse operativ entfernt werden, bei schwereren Formen und älteren Patienten ist die Radiojodtherapie die Behandlung der Wahl.


Amiodaron

Dieses gegen Herzrhythmusstörungen wirksame Medikament enthält große Mengen an Jod. Bei einer Erhaltungsdosis von 200 mg Amiodaron täglich werden etwa 70 mg Jodid freigesetzt. Diese Menge entspricht ca. dem 300-fachen täglichen Bedarf des Körpers. Zusätzlich zum Jodgehalt der Amiodaronpräparate ist die chemische Strukturverwantschaft des Amiodaron selbst mit den Schilddrüsenhormonen von Bedeutung. Folglich können Amiodaronperäparate zu zwei unerwünschten Erscheinungen in der Schilddrüse führen:

Amiodaronbedingte Schilddrüsenüberfunktion Typ I

Durch eine längere Therapie mit Amiodaron kommt es zur Ausbildung bzw. frühzeitigen Erscheinung einer Immunhyperthyreose bei bestehender Veranlagung (Morbus Basedow). Der Patient klagt über typische Beschwerden der Überfunktion wie innere Unruhe, Herzklopfen, Schweißausbrüche, Haarausfall und Gewichtsabnahme. Amiodaron wird nach Möglichkeit abgesetzt und die Schilddrüsenüberfunktion medikamentös mit hochdosierten Thyreostatika wie Thiamazol bzw. operativ behandelt.

Amiodaronbedingte Schilddrüsenüberfunktion Typ II

Diese Form der Schilddrüsenüberfunktion tritt im Rahmen einer amiodaronbedingten Schilddrüsenentzündung, häufig erst nach monatelanger Amiodaroneinnahme auf. Dabei kommt es zu einer in der Regel geringfügig, jedoch abnorm erhöhten Freisetzung der Schilddrüsenhormone. Der Patient bleibt meistens beschwerdefrei. Der Überfunktion kann allerdings später eine Unterfunktion folgen. Die Unterscheidung zwischen den amiodaronbedingten Schilddrüsenüberfunktionen Typ I und Typ II ist anhand der Schilddrüsensonografie und -szintigrafie möglich. Amiodaron wird nach Möglichkeit abgesetzt. Die Entzündung der Schilddrüse wird mit Steroiden wie Prednisolon behandelt. Die Wirkung der Thyreostatika ist bei dieser Form der Krankheit infolge der Entzündung fraglich.

Amiodaronbedingte Schilddrüsenunterfunktion

Bei individueller Veranlagung zur Hashimoto-Thyreoiditis steigert Amiodaron die Wahrscheinlichkeit der Krankheitsentwicklung. Die Unterfunktion im Rahmen der Hashimoto-Thyreoiditis wird mit Schilddrüsenhormon, Levothyroxin, behandelt.

FAQ

Verschiedene Medikamente können eine arzneimittelbedingte Thyreoiditis auslösen. Zu den häufigsten gehören:

  • Interferon: Wird zur Behandlung von chronischer Hepatitis C eingesetzt.
  • Amiodaron: Ein Medikament gegen Herzrhythmusstörungen.
  • Andere: Seltener können auch andere Medikamente wie Lithium, Interleukin-2 und einige Zytostatika eine Thyreoiditis verursachen.

Die Symptome einer arzneimittelbedingten Thyreoiditis können je nach Art der Funktionsstörung (Über- oder Unterfunktion) variieren.

Symptome einer Überfunktion:

  • Innere Unruhe
  • Herzklopfen
  • Wärmeüberempfindlichkeit
  • Schlafstörungen
  • Gewichtsverlust

Symptome einer Unterfunktion:

  • Müdigkeit
  • Antriebslosigkeit
  • Gewichtszunahme
  • Trockene Haut
  • Depressive Verstimmung

Die Diagnose einer arzneimittelbedingten Thyreoiditis erfolgt durch den Arzt. Dieser wird verschiedene Untersuchungen durchführen, darunter:

  • Bluttests zur Bestimmung der Schilddrüsenhormonspiegel (TSH, fT3, fT4)
  • Ultraschall der Schilddrüse
  • Schilddrüsenszintigraphie (in einigen Fällen)

Die Behandlung einer arzneimittelbedingten Thyreoiditis hängt von der Art der Funktionsstörung und der Schwere der Symptome ab.

Überfunktion:

  • Leichte Formen: Jodarme Diät
  • Schwere Formen:
    • Medikamente zur Hemmung der Schilddrüsenhormonproduktion (Thiamazol, Carbimazol)
    • Operation zur Entfernung der Schilddrüse
    • Radiojodtherapie

Unterfunktion:

  • Hormonersatztherapie mit Levothyroxin

In einigen Fällen kann einer arzneimittelbedingten Thyreoiditis vorgebeugt werden. Dies ist jedoch nicht immer möglich. Der Arzt kann Patienten, die ein Risiko für eine Thyreoiditis haben, engmaschig überwachen und bei Bedarf prophylaktische Maßnahmen ergreifen.

Übersicht

  • Die arzneimittelbedingte Thyreoiditis ist eine seltene Erkrankung.
  • Sie kann jedoch in einigen Fällen schwerwiegend sein.
  • Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung kann die Erkrankung in den meisten Fällen gut behandelt werden.
  • Es ist wichtig, bei der Einnahme von Medikamenten, die eine Thyreoiditis verursachen können, auf mögliche Symptome zu achten und sich im Zweifelsfall an einen Arzt zu wenden.

Wir sind für Sie da! Ihre Fragen sind uns wichtig.

Haben Sie noch offene Fragen zu unseren Untersuchungen oder Therapien? Wir wissen, dass nuklearmedizinische Verfahren manchmal komplex sein können, und unser erfahrenes Team steht Ihnen jederzeit gerne zur Seite.

Zögern Sie nicht, uns anzurufen - wir nehmen uns Zeit für Ihre Anliegen. Oder schreiben Sie uns eine E-Mail an info@nuklearmedizin.at. Wir sind für Sie da, um Ihre Fragen zu beantworten und Ihnen die bestmögliche Unterstützung zu bieten.

Möchten Sie mehr erfahren?

Auf unserer Partnerseite finden Sie umfassende Informationen zu allen nuklearmedizinischen Untersuchungen, inklusive detaillierter Beschreibungen der Vorbereitung und des Ablaufs: www.nuklearmedizin.at

Adresse wurde kopiert!